Chronik unseres Katastrophen- und Akut-Krisentelefons

Juli 2016:
Beim Amoklauf in München wurde das Krisentelefon in München erstmals aktiviert. Ehrenamtliche der katholischen Telefonseelsorge München waren bereits aufgrund vorangegangener Katastrophen (u.a. Zugunglück Bad Aibling) speziell geschult und auf derartige Fälle vorbereitet.

Teilweise waren sechs bis acht Ehrenamtliche am Telefon im Einsatz, um Menschen in akuter Krise zu begleiten – eine Entlastung auch für die Krisendienste.
Diese Initiative hat viel Anerkennung in den Medien und Behörden erhalten und war für uns in der Ökumenischen Telefonseelsorge Augsburg Anlass, ein vergleichbares Projekt auf die Beine zu stellen. Der Begriff „Krisentelefon“ hat sich seither in München und Oberbayern eingebürgert.

Dezember 2016:
Dank der ersten großen Spende für unser Projekt über € 4.000,- von der Abfallverwertung Augsburg, vermittelt durch Landrat Dr. Klaus Metzger, konnten wir die technischen Voraussetzungen schaffen, um im Notfall mindestens fünf Leitungen parallel frei schalten zu können.

2017:
Mit der Spende von weiteren € 4.000,- durch die Stadtsparkasse Augsburg konnten wir unsere Ehrenamtlichen in der psychosozialen Notfallversorgung (PSNV) schulen. Parallel bauten wir unsere Homepage www.krisentelefon-augsburg.de bzw. www.krisentelefon-schwaben.de auf.

2018:
Im Februar wurde auf einer Pressekonferenz mit dem Katastrophenschutz der Stadt Augsburg und im Juli mit dem Katastrophenschutz Landkreis Aichach-Friedberg die gemeinsame Kooperation im Katastrophenfall vorgestellt. Für den Landkreis Augsburg besteht dieses Angebot ebenso. In der Folgezeit wurden wir von den Krisendiensten gebeten, dauerhaft ein Akut-Krisentelefon zu aktivieren, unabhängig von der Hotline im Katastrophenfall, um eine Versorgungslücke zu schließen: Auch wenn alle Einsatzkräfte ihr Bestes geben und Kriseninterventionsdienste wie z. B. die Notfallseelsorge sogar einige Stunden bei den Betroffenen bleiben, unterstützen und trösten, kommt doch die Stunde, wo alle helfenden Personen wieder gegangen sind. Dann ist man allein und realisiert langsam, was passiert ist. Oder es ergeben sich für im Nachhinein Fragen und man wünscht sich eine(n) weitere(n) Ansprechpartner*in. In vielen Diskussionen mit Verantwortlichen der Krisendienste wurden die Rahmenbedingungen und erforderlichen Schulungskonzepte abgestimmt und vorbereitet. Nach den Schulungen haben Einsatzkräfte wie z.B. Notärzte und Notfallseelsorger Betroffenen bei Bedarf die neue Nummer unseres Akut-Krisentelefons an die Hand gegeben. Nach der Erprobungsphase haben wir dann entschieden, die Nummer allgemein bekannt zu geben. Parallel gab es im November ein Kooperationsgespräch mit dem neuen Krisendienst Schwaben.

2019:
Mit der Einladung zur „Woche für das Leben“ mit dem Thema Suizidprävention haben wir im März 2019 die Nummer allgemein bekannt gegeben und den Pfarreien der katholischen und evangelisch-lutherischen Kirchen in Schwaben unsere Visitenkarten zukommen lassen.